Wie kann man Kindern in unsicheren Zeiten Halt geben?
In einer Welt, die von ständigen Veränderungen und Unsicherheiten geprägt ist, brauchen Kinder besonders viel Unterstützung, um sich sicher und geborgen zu fühlen.
Hier sind einige Möglichkeiten, wie Kindern in solchen Zeiten Stabilität und Orientierung gegeben werden kann.
1. Emotionale Sicherheit schaffen
Kinder suchen nach emotionaler Sicherheit, vor allem in unsicheren Zeiten. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie für es da sind, egal was passiert. Seien Sie ein verlässlicher Ansprechpartner für seine Ängste und Sorgen. Achten Sie darauf, dass Sie ruhig bleiben und dem Kind das Gefühl vermitteln, dass es sich auf Sie verlassen können.
2. Offene Kommunikation pflegen
Kinder müssen in der Lage sein, ihre Gefühle auszudrücken und Fragen zu stellen. Schaffen Sie eine offene Atmosphäre, in der sie sich sicher fühlen, ihre Ängste und Gedanken zu teilen. Achten Sie darauf, dass Sie mit einfachen, klaren Worten erklären, was gerade passiert, ohne sie zu überfordern. So verstehen sie, was sie beschäftigt, und bekommen das Gefühl, dass sie nicht allein sind.
3. Struktur und Verlässlichkeit bieten
In unsicheren Zeiten ist es wichtig, eine gewisse Struktur und Verlässlichkeit im Alltag zu schaffen. Feste Rituale, wie zum Beispiel regelmäßige Mahlzeiten, Schlafenszeiten und gemeinsame Aktivitäten, geben Kindern das Gefühl von Sicherheit und helfen ihnen, den Tag zu ordnen. Eine klare Tagesstruktur kann helfen, das Gefühl der Kontrolle zu bewahren.
4. Freundschaften und soziale Bindungen unterstützen
Freundschaften sind ein wichtiger Anker für Kinder. In schwierigen Zeiten helfen Freunde dabei, dass Kinder sich nicht allein fühlen. Ermutigen Sie Ihr Kind, Zeit mit Freunden zu verbringen, auch wenn es sich vielleicht unsicher oder zurückgezogen fühlt. Gemeinsames Spiel oder Gespräche mit Freunden geben den Kindern emotionale Unterstützung und stabilisieren ihr Selbstwertgefühl.
5. Resilienz durch Vorbilder stärken
Kinder lernen durch Nachahmung. Seien Sie ein Vorbild für Ihre Kinder, indem Sie ihnen zeigen, wie man mit schwierigen Situationen und Stress umgeht. Indem Sie selbst ruhig bleiben und Lösungen suchen, vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es auch in Krisenzeiten handlungsfähig ist. Zeigen Sie ihm, dass es immer einen Weg gibt, mit Herausforderungen umzugehen.
6. Positive Erlebnisse fördern
Um das Gefühl von Sicherheit und Freude zu erhalten, ist es wichtig, auch in Krisenzeiten Momente der Leichtigkeit und des Glücks zu erleben. Unternehmen Sie Dinge, die Ihrem Kind Freude bereiten – sei es ein gemeinsames Spiel, ein Spaziergang oder einfach ein Moment des Lachens. Diese positiven Erlebnisse wirken stabilisierend und geben den Kindern das Gefühl, dass es immer auch noch schöne Momente gibt.
7. Selbstfürsorge nicht vergessen
Nur wenn Sie selbst stabil und ausgeglichen sind, können Sie Ihrem Kind die nötige Unterstützung bieten. Achten Sie auf ihr eigenes Wohlbefinden, indem Sie sich regelmäßig Pausen gönnen und sich selbst umsorgen. Kinder spüren, wenn Eltern überlastet sind, und sie brauchen einen stabilen Rückhalt, der nur dann wirklich vorhanden ist, wenn Sie auch auf sich selbst achten.
8. Zusammenhalt und Geborgenheit als Fundament
In unsicheren Zeiten ist es wichtiger denn je, Kinder spüren zu lassen, dass ihre Familie ihnen eine sichere Basis bietet. Indem Sie Ihren Kindern Halt und Geborgenheit geben, stärken Sie ihre Resilienz und helfen ihnen, mit den Herausforderungen der Welt selbstbewusst und gestärkt umzugehen.
Was versteht man unter dem Recht auf Information?
Das Recht auf Information steht in engem Zusammenhang mit dem Recht auf Bildung. Es ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass Kinder sich selbst eine fundierte Meinung bilden können. Die wichtigsten Informationsquellen sind dabei zunächst die Eltern, aber auch Bildungseinrichtungen und selbstverständlich die Medien.
Nach der UN-Kinderrechtskonvention haben Kinder ein Anrecht auf freien Zugang zu Informationen – etwa über Fernsehen, Radio, Zeitungen, Bücher oder das Internet. Da Kinder die komplexe Sprache der Erwachsenen nicht immer verstehen, haben sie Anspruch auf altersgerechte und verständliche Informationen.
Deutschland sowie alle anderen Unterzeichnerstaaten haben sich deshalb verpflichtet, die Medienlandschaft zu ermutigen, kindgerechte Inhalte mit sozialem und kulturellem Mehrwert bereitzustellen. Wichtig dabei: Der Staat muss die strukturellen Voraussetzungen schaffen – die Verantwortung für die tatsächliche Umsetzung im Alltag tragen jedoch in erster Linie die Eltern.
Das bedeutet keinesfalls, dass Kinder wahllos mit allen möglichen Informationen überflutet werden sollen. Artikel 17 der UN-Kinderrechtskonvention sieht vor, dass die Staaten Maßnahmen ergreifen sollen, um Kinder vor schädlichen Inhalten zu schützen. Mit anderen Worten: Auch wenn Kinder ein Recht auf Zugang zu Informationen haben, heißt das nicht, dass ihnen alles zugänglich sein sollte – besonders nicht Inhalte, die sie emotional überfordern oder verunsichern könnten.
Informationsfreiheit muss daher immer mit Schutz einhergehen – durch gesetzliche Regelungen des Staates und durch elterliche Begleitung und Aufklärung. Das gilt heute umso mehr, da bei der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention noch nicht absehbar war, welche Rolle das Internet einmal spielen würde – vor allem auch im Leben von Kindern.
Wie gelingt ein gutes Krisengespräch mit kleinen Kindern (bis ca. 6 Jahre)?
- Auf die Initiative der Kinder warten: Statt das Thema selbst anzuschneiden, lieber auf Fragen oder Reaktionen der Kinder eingehen.
- Erst kurz durchatmen: Bevor man antwortet, ruhig einen Moment abwarten – so lässt sich vermeiden, dass die Situation dramatischer wirkt, als sie für das Kind tatsächlich ist.
- Behutsam nachfragen: Versuchen herauszufinden, was das Kind wirklich wissen oder verstehen will – welche Verbindung sieht es zu seiner eigenen Welt?
- Eigene Gefühle im Blick behalten: Kinder spüren unsere Emotionen. Wer selbst verunsichert oder ängstlich ist, überträgt das leicht auf sein Kind.
- Gelassen bleiben: Nicht jedes Wort, das bei uns etwas auslöst, wirkt auch so auf Kinder. Deshalb: ruhig und stabil bleiben.
- Kinder sind keine Kummerkästen: Kleine Kinder sollen ihre unbeschwerte Kindheit behalten – sie dürfen und sollen nicht Ängste Erwachsener auffangen müssen.
- Was man besser lässt: Vermeiden Sie komplizierte Warum-Fragen oder Standardfloskeln wie „Du brauchst keine Angst zu haben“.
- Große Geschwister einbeziehen: Ältere Kinder sollten nicht zum Schweigen gebracht werden – das kann die Situation sogar verschlimmern.
- Gefühle dürfen raus: Kinder ab etwa fünf Jahren verarbeiten schwierige Themen oft spielerisch – zum Beispiel durch Rollenspiele zum Thema Krieg oder Verlust. Das ist okay und sogar wichtig.
Was ist wichtig im Krisengespräch mit Schulkindern (bis ca. 12 Jahre)?
- Gesprächsbereitschaft zeigen: Immer wieder anbieten, über das Thema zu sprechen…
- …aber nichts erzwingen: Kinder sollen selbst entscheiden, wann sie bereit sind.
- Geduld haben: Oft gehen Kinder erst Tage später auf ein Gesprächsangebot ein – dann sollte man offen und verfügbar sein.
- Position beziehen: Bei schwierigen Themen ist Neutralität fehl am Platz – Kinder brauchen klare Haltungen von Erwachsenen.
- Erklärungen geben: Die eigene Meinung sollte nachvollziehbar und kindgerecht begründet werden.
- Wissen gibt Sicherheit: Fakten helfen Kindern, sich besser zurechtzufinden und Ängste einzuordnen.
- Aber in Maßen: Keine langen Monologe – nur auf das eingehen, was das Kind wirklich interessiert oder fragt.
- Wir-Gefühl stärken: Verdeutlichen, dass sie mit ihren Gedanken und Sorgen nicht allein sind – andere fühlen ähnlich.
- Eigene Gefühle ehrlich zeigen: Ängste nicht unterdrücken, sondern erklären, wie man damit umgeht – zum Beispiel trotz Flugangst ins Flugzeug steigen.
- Vergleiche helfen: Mit anschaulichen Beispielen lassen sich Gefahren besser einordnen – zum Beispiel, wie selten ein Blitzeinschlag ist.
- Nicht alles wissen? Kein Problem: Ehrlich sein, wenn man etwas nicht beantworten kann. Das schafft Vertrauen.
- Angst darf da sein – aber nicht im Mittelpunkt stehen: Gemeinsam überlegen, wo sie „hingelegt“ werden kann.
- Aktiv werden gegen das Gefühl der Hilflosigkeit: Ob helfen, basteln oder malen – etwas tun gibt Kraft und Struktur.
Wie gelingen Krisengespräche mit Teenagern (13 bis 17 Jahre)?
- Gespräche nebenbei führen: Nicht offiziell ankündigen – lieber im Alltag „zwischen Tür und Angel“ ansprechen.
- Im Blick behalten: Die Welt wirkt oft chaotisch – und im Teenie-Kopf herrscht ohnehin schon Gefühls- und Gedankenwirrwarr.
- Mehr zuhören als reden: Aktiv zuhören, das Gesagte zusammenfassen – nicht gleich mit eigenen Monologen reagieren.
- Gefühle aushalten: Es tut weh, aber Jugendlichen kann nicht mehr so leicht geholfen werden wie früher – das gehört zum Loslassen dazu.
- Weder Mitleid noch Erwartungsdruck: Sätze wie „Ihr müsst die Welt retten“ helfen nicht – sie setzen zusätzlich unter Druck.
- Eigene Lösungswege der Jugendlichen würdigen: Ob Klimastreik, Veggie-Ernährung oder Aktivismus – ernst nehmen und unterstützen.
- Engagement zeigen: Sich selbst informieren über die Themen, die die Jugendlichen bewegen – und inspirierende Inhalte teilen.
- Diskussion auf Augenhöhe: Nicht belehren, sondern gemeinsam Gedanken austauschen – echte Gespräche statt Predigten.
- Demokratisches Verhalten vorleben: Argumente anhören, Differenzierung fördern, kein Schwarz-Weiß-Denken.
- Grenzen klar machen: Wenn jugendlicher Eifer in Radikalität kippt, ist ein klares, ruhiges Machtwort nötig.
- Mitgefühl zeigen: Wenn es den Jugendlichen schlecht geht, ehrlich betroffen sein – ohne Vorwürfe.
- Liebesbotschaften nie vergessen: Gerade in schwierigen Zeiten brauchen Teenager die Gewissheit, bedingungslos geliebt zu werden.
- Hilfe annehmen: Wenn der Rückzug zu stark oder zu langanhaltend ist, professionelle Unterstützung in Betracht ziehen – das ist kein Versagen, sondern Fürsorge.
Welche Medienkompetenz haben Kinder?
- Medienkompetenz fällt nicht vom Himmel: Der Umgang mit Medien will gelernt sein – und das ein Leben lang.
- Schon Babys reagieren auf Bilder: Sie erkennen vertraute Gesichter wieder und glauben manchmal, sie könnten Dinge aus dem Bild herausnehmen.
- Kleinkinder trennen noch nicht zwischen echt und Bildschirm: Für sie ist das, was sie sehen, Teil der Realität – sie erwarten zum Beispiel, dass Popcorn aus dem Fernseher fällt. Eine Ausnahme sind Comics. Diese erkennen sie meist als „nicht echt“.
- Ab etwa drei Jahren nutzen Kinder Medien bewusster: Sie beginnen, gezielt Informationen in Bildern zu erkennen und als Hilfe zu verwenden, zum Beispiel zur Problemlösung.
- Kleinere Kinder brauchen klare Geschichten: Vor allem bis zur Grundschule sind einfache, lineare Erzählungen wichtig – Zwischentöne oder doppelte Botschaften verstehen sie oft noch nicht.
- Mit dem Schulalter wächst das Verständnis für Realität und Fiktion: Kinder können nun besser unterscheiden, was „ausgedacht“ ist – aber nicht-chronologische Erzählungen oder komplexe Perspektivwechsel bleiben oft noch schwierig.
- Jüngere Kinder merken oft von selbst, wenn’s zu viel wird: Sie haben ein recht gutes Gefühl dafür, wann sie bei beunruhigenden Inhalten aussteigen sollten.
- Jugendliche überschreiten eher ihre eigenen Grenzen: Sie konsumieren häufiger Medieninhalte, die sie emotional stark belasten können – und merken es oft erst hinterher.
Was steckt hinter Deep Fakes?
- Sie sehen täuschend echt aus, sind aber künstlich erzeugt: Deep Fakes sind Bilder, Ton- oder Videoaufnahmen, die mithilfe Künstlicher Intelligenz erstellt wurden – und eine Realität vorgaukeln, die so nie existiert hat.
- Ein häufiges Beispiel: Das Gesicht einer echten Person wird in einem Video durch das eines bekannten Politikers ersetzt – so scheint es, als hätte dieser etwas gesagt oder getan, was nie passiert ist.
- Der Begriff „Deep Fake“ setzt sich zusammen aus „Deep Learning“ (eine Methode des maschinellen Lernens) und dem englischen Wort „Fake“ (Fälschung).
Welche Gefahren gehen von Fake News aus?
- Kinder sind meist keine Fans von Nachrichten – trotzdem bekommen sie diese überall mit. Auch viele, die nicht wahr sind.
- Besonders in sozialen Netzwerken verbreiten sich Falschmeldungen rasend schnell.
- Fake News bedrohen die Demokratie – und damit auch die sichere Zukunft der Kinder.
- Solche falschen Nachrichten setzen gezielt auf starke Gefühle, damit Kinder (und Erwachsene) weniger nachdenken…
- … und die Infos schnell und ungeprüft an Freunde weitergeben.
- Auf die „Melden“-Funktion der Plattformen kann man sich kaum verlassen.
- Erst wenn sie selbst betroffen sind, wird Kindern bewusst, wie wichtig es ist, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden.
Wie sehen kindgerechte Nachrichten aus? – am Beispiel von „logo!“
„logo!“ ist eine vom ZDF produzierte Nachrichtensendung für Kinder, die im Kindersender KiKA ausgestrahlt wird. Die Sendung präsentiert Themen mit aktuellem Bezug und Hintergrundinformationen, die für Kinder und Jugendliche aufbereitet und verständlich gemacht werden.
- In Zeiten von Krisen steigt bei Kindern das Bedürfnis nach verlässlichen Informationen.
- Sie stellen vor allem Fragen, die einen direkten Bezug zu ihrem eigenen Alltag haben – etwa: Kommt der Krieg auch zu uns?
- Um solche Fragen fundiert zu beantworten, zieht die Redaktion externe Fachleute hinzu.
- Pro Beitrag wird immer nur eine Frage behandelt – ohne zusätzliche, komplexe Ebenen.
- Um schwierige Inhalte besser verdaulich zu machen, werden statt Videos oft Standbilder oder Grafiken eingesetzt.
- Nachrichten für Kinder setzen kein Vorwissen voraus – alles muss von Grund auf erklärt werden.
- Die größte Herausforderung: Informationen stark zu vereinfachen, ohne sie zu verfälschen.
- „logo!“ versteht sich als bewusster Gegenpol zu unkontrollierten und ungeprüften Infos aus dem Netz.
Wie bleiben wir in Krisenzeiten stark für Kinder und uns selbst?
- Resilienz stärken: Wir können das „psychische Immunsystem“ selbst fördern – durch gezieltes Resilienztraining.
- Das Große im Kleinen finden: Was können wir direkt in unserem Umfeld tun, um positiv zu wirken?
- Verantwortung übernehmen: Auch wenn wir nicht Schuld an der Situation haben, übernehmen wir Verantwortung für unseren Umgang damit.
- Negative Realität akzeptieren: Nur wenn wir das Unveränderbare annehmen, können wir konstruktiv nach Lösungen suchen.
- Krisen als Chance zur Veränderung sehen: Auch wenn wir eigentlich nicht viel ändern wollen, bietet jede Krise die Gelegenheit für Wachstum.
- Das Gute im Schlechten entdecken: Den positiven Blick schärfen – beispielsweise durch Rituale wie abends gemeinsam zu reflektieren: „Was war heute besonders schön?“
- Optimismus aufbauen: Lachen stärkt uns. Humor ist eine der wichtigsten Quellen für Optimismus, die uns durch Krisen trägt.
- Optimismus im eigenen Umfeld finden: Erwarten Sie nicht, dass die Nachrichten Optimismus bringen – suchen Sie ihn in Ihrem direkten Umfeld.
- Starke Beziehungen fördern: Keine Krisen in Beziehungen zulassen. Konflikte sollten durch respektvollen Austausch von Argumenten gelöst werden.
Wie kann man durch Sport den Kopf freibekommen und besser schlafen?
- Wiederkehrende, rhythmische Bewegungen haben positive Auswirkungen auf die Psyche.
- Finden Sie die Sportart, die Sie sowohl körperlich als auch mental fordert.
- Überlegen Sie vorher, was Sie eigentlich mit dem Sport erreichen möchten – zum Beispiel Gemeinschaft erleben, Durchhaltevermögen steigern oder innere Stärke entwickeln.
- Nicht übertreiben. In außergewöhnlichen Situationen kann zu viel Ehrgeiz im Sport schädlich für Körper und Seele sein.
- Guter Schlaf ist entscheidend, um in Krisenzeiten fit zu bleiben.
- Planen Sie den Tag so, dass er den Schlaf fördert. Dazu gehört beispielsweise, wann der letzte Kaffee getrunken wird.
- Alkohol ist als Schlafhilfe keine Lösung: Man schläft vielleicht schneller ein, aber nicht durchgehend.
- Gestalten Sie das Schlafzimmer zur Wohlfühloase – keine Nachrichten, Handys oder Arbeitsstress dort.
- Lassen Sie nur positive Gedanken zu – wenn Sie negative Gedanken haben, stehen Sie auf und verlassen Sie das Zimmer.
Wie kann man seinem Gehirn in Krisenzeiten eine Pause gönnen?
- Immer wieder innehalten und das eigene Weltbild überprüfen: Ist das, was ich wahrnehme, wirklich die ganze Realität? Welche positiven Entwicklungen gibt es vielleicht auch?
- Verstehen, wie stark Informationen unser Gehirn beeinflussen – bei Kindern wirkt sich das sogar noch stärker aus.
- Deshalb ist Medienhygiene wichtig: Was lasse ich in meinen Kopf – und wie?
- Bilder wirken besonders intensiv: Fotos und Videos belasten uns stärker als reiner Text.
- Es hilft, feste Rituale für den Nachrichtenkonsum zu entwickeln.
- Weniger ist mehr: Lieber seltener Nachrichten konsumieren, dafür aber mit mehr Tiefe.
- Digital runterfahren: Mehr Offline-Zeit einplanen, Doomscrolling vermeiden. Dauerhafte Überreizung führt zu Angst – und Angst blockiert kluge Entscheidungen.
Welche Rolle nehmen Kitas in der Krise ein?
- Kitas sind mehr als nur ein Ort zum Spielen: Sie haben einen Bildungsauftrag und sind wichtige Ansprechpartner sowie Informationsquellen für Kinder und Eltern.
- Sie bieten Stabilität: Besonders in Krisenzeiten ist es wichtig, dass Kitas den Kindern ein sicheres Gefühl vermitteln.
- Krisen sind kein Tabu: Eltern können nicht verhindern, dass in Kitas über schwierige Themen gesprochen wird. Es ist wichtig, dass Kitas den Mut haben, über weltweite Ereignisse auf kindgerechte Weise zu informieren.
- Kindgerechte Kommunikation: Themen müssen so erklärt werden, dass Kinder sie verstehen. Auch der Wortschatz, um über Gefühle zu sprechen, muss oft erst erlernt werden.
- Medienkompetenz stärken: Es gehört dazu, mit Kindern über Medienkonsum zu sprechen und ihnen zu helfen, Inhalte zu verstehen und einzuordnen.
- Spielen als Lernmethode: Gemeinsames Spielen ermöglicht es Kindern, schwierige Themen besser zu begreifen, zum Beispiel durch Rollenspiele wie „Verstecken“ im Kontext von Flucht.
- Eigenständigkeit fördern: Kitas sollen Kinder anregen, selbst Lösungen zu finden – etwa, wie sie mit schwierigen Gefühlen umgehen können.
- Kritische Haltung einnehmen: Kitas sollten in Krisenzeiten Stellung beziehen, aber immer in Zusammenarbeit mit den Eltern und niemals gegen sie.
- Kitas sind selbst betroffen: Oft fehlen Ressourcen, und das Personal ist überlastet. Das bedeutet, dass Kitas Prioritäten setzen müssen, um die Kinder bestmöglich zu unterstützen.
Welche Rolle nehmen Schulen in der Krise ein?
- Immer mehr Schüler stellen Fragen zu weltpolitischen Themen und Ereignissen.
- Social Media spielt als Nachrichtenquelle eine wichtige Rolle für Schüler, kann jedoch auch Verunsicherung und Angst auslösen.
- Nicht alle Lehrkräfte fühlen sich sicher, Krisenthemen im Unterricht zu behandeln – besonders, wenn es sich um Themen außerhalb ihres Fachs handelt.
- Medienerziehung ist Teil des Unterrichts, wird aber meist nicht als eigenes Fach angeboten.
- Politische Bildung ist nicht neutral – sie vermittelt Positionen, die auf den Grundwerten der Demokratie basieren.
- Die persönliche Meinung des Lehrers sollte nicht als „richtige“ Meinung präsentiert werden.
- Globale oder gesellschaftliche Konflikte werden in der Schule nicht immer direkt thematisiert, können aber auch auf unterschwelliger Ebene spürbar sein.
- Schulen müssen Demokratie sowohl in ihrer Struktur als auch im täglichen Miteinander leben.
- Krisenmanagement: Schulen verfügen über Krisenteams, Notfallpläne und Fortbildungsangebote, doch diese müssen an alle Lehrkräfte kommuniziert werden.
- Lehrkräfte vermitteln nicht nur Wissen, sondern auch Werte – jedoch spielen auch die Eltern eine prägende Rolle in der Wertevermittlung.
Welche Bedeutung haben Kinderfreundschaften in der Krise?
- Freunde als Entwicklungshelfer: Besonders bei kleineren Kindern sind Freundschaften wichtig, für Teenager sind sie unverzichtbar.
- Die BFF-Phase (Best Friends Forever): Mädchen ab zehn Jahren reden oft intensiv mit ihren Freundinnen über ihre inneren Themen und Sorgen.
- Die Superheldenrolle: Jungs haben es häufig schwer, Schwäche zu zeigen. Sie sprechen weniger mit Freunden über ihre Probleme.
- Der Einfluss der Freunde wächst: Mit dem Älterwerden wird der Einfluss von Freunden auf Kinder immer größer.
- „Ich bin nicht alleine!“ Freundschaften geben Kindern das Gefühl von Zuversicht und Geborgenheit.
- Gemeinsam die Welt verändern: Kinder können im Team neue Ideen entwickeln und ihre Kräfte bündeln, um positive Veränderungen zu bewirken.
- Freundschaften als Belastungsprobe: Globale Krisen stellen eine Herausforderung für die Beziehungen der Kinder dar.
- Innere Stabilität ist entscheidend: Eine starke Freundschaft mit sich selbst hilft, auch in schwierigen Zeiten gut mit anderen auszukommen.
- Eltern als Vorbilder: Kinder müssen in einem Umfeld aufwachsen, in dem sie sehen, wie kraftvoll und unterstützend es ist, in Krisenzeiten mit anderen zusammenzuhalten.
Welche Stellen bieten Unterstützung?
- Kinderarzt, Jugendamt, Polizei, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten
- Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) sowie Kinder-Kriseneinsatzdienst des DRK unter der 112
- Elterntelefon: 0800 111 0550
- Kinder- und Jugendtelefon: 116 111