Zur heutigen Zeit begegnen wir Katastrophen in einem veränderten Ausmaß, als wir sie bisher erlebt hatten. Der Klimawandel sorgt dafür, dass Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, extreme Stürme und Waldbrände nicht nur häufiger, sondern auch mit schwereren Schäden auf uns zu kommen. Doch nicht nur Naturkatastrophen können uns in eine Notlage bringen. Ereignisse wie der Krieg in Osteuropa, die laufende Energiewende und die Gasknappheit sind Faktoren, die einen sogenannten Blackout – einen großflächigen Stromausfall, der mehrere Tage andauern kann – provozieren könnten.
Notvorsorge, Selbsthilfe, Blackout
Vorbereitungen auf einen großflächigen Stromausfall
Aber wie gehen wir in der Bevölkerung damit um? Auch Überschwemmungen und Extremwetterereignisse können zu einem mehrtägigen Stromausfall führen. Wie kommunizieren wir dann, wenn weder unser Festnetz noch das Internet oder unser Mobilfunknetz funktioniert? Wie kochen wir, ohne funktionierende Herdplatten oder Backöfen und was trinken wir, wenn aus unserer Leitung kein Wasser mehr kommt?
notfallregister.eu
Das Register für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zur bedarfsgerechten Unterstützung im Not- und Katastrophenfall.
7.900.000 Menschen mit verschiedensten Behinderungen leben in Deutschland. Viele dieser Menschen brauchen in Gefahrensituationen besondere Aufmerksamkeit, da sie aufgrund ihrer Einschränkung beispielsweise nicht selbstständig evakuieren können oder die Warndurchsagen nicht hören. Um den Hilfs- und Rettungskräften die Lokalisierung hilfsbedürftiger Menschen zu ermöglichen, gibt es das Projekt Notfallregister, in dem sich Menschen mit jeglicher Einschränkung eigenverantwortlich registrieren können, um Vorsorge zu leisten. Einsatzkräfte und Behörden handeln in Notlagen nach eigenem Ermessen, doch mithilfe der Zusatzinformationen, die ihnen das Notfallregister gibt, können sie den registrierten Menschen bedarfsgerecht helfen und auf die speziellen Anforderungen eingehen.
Aus diesem Grund empfehlen wir allen Bürgerinnen und Bürgern, sowie allen Betreiberinnen und Betreibern von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, sich im Notfallregister zu registrieren und Vorsorge für den Katastrophenfall zu leisten. Die Anmeldung ist kostenlos und in wenigen Minuten erfolgt. Registrieren Sie sich jetzt unter https://www.notfallregister.eu/datenerfassung/.
Kurze Lehrvideos
Durch simple Maßnahmen können für den Katastrophenfall Vorbereitungen getroffen werden, die im Ernstfall entscheidend für das gute Überstehen der Krise sein können. Die DRK-Landesschule Baden-Württemberg entwickelte ein Schulungskonzept um viele Menschen dazu zu mobilisieren, Notsituationen gemeinschaftlich zu meistern. Mithilfe von Kurzvideos wird über die Selbsthilfe und Notvorsorge in diversen Gefahrenlagen aufgeklärt.
>>> zum Kanal des DRK-Lerncampus auf YouTube
Alle kurzen Lehrvideos:
- Was tun bei einem Stromausfall
- Sicher vor Feuer
- Kein Wasser mehr
- Was muss in die Hausapotheke
- Im Notfall richtig Heizen
- Hygiene in Notsituationen
- Wie du im Notfall informiert bleibst
- Notfalldokumente
- Nichts mehr einzukaufen?
- Notgepäck
- Oh nein, es brennt
Themenfelder
Denken Sie auch daran genügend Bargeld zur Verfügung zu haben und ihre Autos regelmäßig vollzutanken, da im Falle eines Blackouts weder Geldautomaten noch Tankstellen funktionieren!
Weitere Informationen
- rv.de - Was tun bei einem Blackout
- ernaehrungsvorsorge.de - Vorschlag Nahrungsmittelvorhaltung
- bbk.bund.de - Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen (Checkliste)
- bbk.bund.de - Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen (Katastrophenalarm)
- saurugg.net - Vorbereitungs- und Vorsorgemaßnahmen auf einen Blackout
- planet-wissen.de - Ist Deutschland auf einen Blackout
Was ist ein Brownout?
Was ist ein Brownout – und wie kann uns dieses Szenario vor einem Blackout schützen? Wir wissen bereits, dass es bei einem Blackout zu einem vollständigen Spannungsausfall kommt, der über mehrere Tage großflächig die Stromversorgung unterbrechen kann. Ein Brownout dagegen, ist nur ein begrenzter, temporärer Stromausfall. Er kann sowohl kontrolliert, also gewollt, als auch unkontrolliert eintreten.
Bei einem kontrollierten Brownout wird das Stromnetz gezielt entlastet. Dafür nehmen die Übertragungsnetzbetreiber besonders große Stromverbraucher oder ganze Stadtviertel mit Absicht vom Netz, um einen lokalen Stromausfall zu erzeugen. Damit kann in Notfällen von übermäßig hoher Stromnachfrage ein Totalausfall verhindert werden. Im Notfall sind die Übertragungsnetzbetreiber sogar zu dieser Maßnahme verpflichtet. Neben dem kontrollierten Brownout gibt es allerdings auch das unkontrollierte Szenario. Der Unterschied ist, dass der unkontrollierte Brownout nicht geplant oder vorhergesehen wird. Auch in diesem Szenario kommt es aber nicht zu einem vollständigen Stromausfall. Die Spannung in unserem Stromnetz sinkt, so dass der Strom immer noch bei uns angelangt, wir aber deutliche Leistungsunterschiede merken. In der Regel ist dieser Spannungsabfall innerhalb von einer Minute wieder vorbei. Schlechtes Wetter oder Störungen der Technik können Auslöser dafür sein, aber auch wenn zu wenig Regelleistung verfügbar ist.
Grundsätzlich ist bei einem Brownout von keiner wirklichen Gefahr auszugehen. Elektronische Geräte reagieren unterschiedlich sensibel auf solche kurzfristigen Spannungsabfälle, sollten in der Regel jedoch keine ernstzunehmenden Schäden davontragen. In Europa ist das Aufkommen eines solchen Brownouts sehr selten geworden. Gerade in Deutschland besitzen wir ein zuverlässiges und stabiles Stromnetz.