DRK-Ortsverein Vogt gründet eine Drohnengruppe
Menschenleben retten: Warum nicht mit der Drohne?
Mit einer Drohnengruppe will der DRK-Ortsverein Vogt künftig überregionale Hilfseinsätze bei Notfallsituationen verstärken. Bis es voraussichtlich ab Mitte 2025 soweit ist, gibt es noch einiges zu organisieren, vorzubereiten und zu finanzieren. Emanuel Christakis, stellvertretender Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins, berichtet von dem Projekt.
Eine Idee wird realisiert
„Warum nicht eine Drohne im DRK einsetzen?“ fragten sich Emanuel Christakis und Bereitschaftsleiter Dominik Ibele eher zum Spaß. Das war vor ungefähr zwei Jahren. Ein Jahr später fanden sie die Idee gar nicht mehr so abwegig und begannen sich mit dem Thema Drohnen für Hilfseinsätze auseinanderzusetzen. Der Austausch mit dem DRK-Drohnen-Netzwerk in Baden-Württemberg liefert ihnen dabei ebenfalls wichtige Infos. Das Projekt gedeiht, der Startschuss rückt in greifbare Nähe: Christakis geht davon aus, dass die Vogter Drohnengruppe etwa Mitte 2025 mit einer eigenen Drohne einsatzbereit sein wird.
Drohne für Hilfseinsätze
Bis dahin muss unter anderem eine Drohne angeschafft werden. Das Modell steht bereits fest und kostet das DRK rund 4.500 Euro. Als gemeinnützige Hilfsorganisation erhält sie es somit unter dem regulären Marktpreis. Das Modell mit vier Propellern hat eine Spannweite von 34 Zentimetern, ist ausgestattet mit Kamera, Thermalkamera, Suchscheinwerfer, Lautsprecher. Die Datenspeicherung wird vor allem für polizeiliche Einsätze möglich sein. Für den Drohnenbetrieb braucht es auch noch ein System mit Bildschirm für die Großbildübertragung, was weitere Kosten mit sich bringt.
Umfassende Ausbildung für Einsatzkräfte
Was die Drohne bieten muss, lässt bereits auf mögliche Einsatzbereiche schließen. Mit der Drohne kann etwa die DRK-Hundestaffel nicht nur in unwegsamem Gelände oder auch in städtischem Gebeit bei der Suche nach vermissten Personen unterstützt werden. Emanuel Christakis kann sich auch die technische Unterstützung der Feuerwehr für das Auffinden etwa von Glutnestern vorstellen. Zuvor müssen die zwölf Interessierten jedoch geschult werden.
Einsatzbereiche: Personensuche und Lageübersicht
Ziel der DRK-Drohnengruppe in Vogt ist es, künftig überregional bei Einsätzen zu unterstützen. Neben der Suche von abgängigen Personen und der Unterstützung der Feuerwehr geht es um die Übersicht der Lage etwa bei Unwettern mit Überflutungen und Hochwasser. Beim Einsatz einer Drohne muss die Einsatzgruppe aus mindestens drei Personen bestehen: der Führungskraft, dem Drohnenpiloten und dem Luftraumbeobachter. Ein Unterstützer gehört in Abhängigkeit vom Umfang des Einsatzes ebenfalls zum Team. Sind bei Großschadensfällen mehrere Drohnen im Einsatz, braucht es entsprechend mehr geschulte Einsatzkräfte. Für den Drohnenflug von Hilfsorganisationen gelten Sonderregelungen. Anders als im privaten oder gewerblichen Einsatz ist der Einsatz etwa in gesperrten Regionen oder über Wohngebieten auch für praktische Übungszwecke erlaubt. Um den Umgang mit der Drohne praktisch zu üben, kann sich Emanuel Christakis auch vorstellen, bei der Rehkitzsuche zu unterstützen.